Lexikon

Geisterhaus Thailand

Geisterhäuser sind in der thailändischen Kultur fest verankert. Wer einmal in das traditionsreiche Land reist, findet diese kunstvoll gestalteten Häuschen fast überall. Sie unterscheiden sich lediglich im Design und in ihrer Größe. Basierend auf altem animistischem Glauben sind Geister, ob gut oder böse, für die Thailänder allgegenwärtig.

Wird ein neues Gebäude errichtet, nimmt der Mensch also dem dort lebenden Geist seinen Lebensraum. Um ihn zu besänftigen und ihm eine neue Heimat anzubieten, wird ein Geisterhaus errichtet. Die Größe richtet sich nach dem von den Menschen errichteten Gebäude. Vor großen Kaufhäusern sind demnach auch sehr große Geisterhäuser zu sehen. Die Einheimischen stellen sie aber auch an besonderen Orten auf, wie zum Beispiel an sehr unfallträchtigen Straßen.

Bei der Errichtung der Geisterhäuser muss einiges beachtet werden. Zum Beispiel dürfen sie niemals im Schatten der Gebäude stehen. Außerdem müssen die Geister mit einer Zeremonie in das Häuschen eingeladen werden. Um auf Nummer Sicher zu gehen, legt häufig ein Priester den richtigen Ort und Zeitpunkt dafür fest.

Damit der Erdgeist (San Phra Phum) nicht wieder auszieht und womöglich im Hauptgebäude Unfug anrichtet, wird versucht ihm das Geisterhaus äußerst schmackhaft zu machen. Dies geschieht zum einen mit Schmuck und Tänzer-Figuren zur Unterhaltung, aber auch mit Opfergaben, Mahlzeiten und Getränken.

Wird am Gebäude angebaut oder ein neues größeres Haus auf dem Grundstück errichtet, muss auch dem Geist ein größeres Geisterhaus angeboten werden. Für den Umzug wird dann erneut eine Zeremonie abgehalten.